Ka 8b

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 D-8627

Die Ka8 B ist der nächste Schritt in der Ausbildung eines Flugschülers in unserem Verein. Nachdem man einige Erfahrung alleine in der ASK 13 gesammelt hat, sich dran gewöhnt hat, ein Flugzeug alleine zu fliegen, den Start und die Landung auch ohne Rückmeldung durch den Fluglehrer zu beherrschen, erfolgt der erste Flug in der Ka8.

Ideal hierfür sind die ähnlichen Flugeigenschaften der zwei Flugzeuge. Durch das geringere Gewicht lässt sich die Ka8 noch langsamer Fliegen, somit lässt sich auch der kleinste Aufwind nutzen. Wenn viele Flugzeuge abends schon am Boden stehen ist die Ka8 oftmals noch am Himmel unterwegs und genießt die ruhige Abendthermik.

Meist wird auch die Ka8 genutzt um den, für den Schein verpflichtenden, 50km Flug zu absolvieren. Hierbei muss der Flugschüler einen mindestens 50km Luftlinie entfernten Platz anfliegen und dort landen. Sollte die Ka8 einmal nicht verfügbar sein wird dieser Flug mit dem Astir durchgeführt.

Ka 8 Start169Ka8 klinkt aus

 

Geschichte:

Die K 8 war der achte Entwurf für ein Segelflugzeug von Rudolf Kaiser. Ihr Erstflug war im Jahre 1957. Ziel des Entwurfs war ein robuster, einfacher einsitziger Übungssegler für den Schul- und Vereinsbetrieb. Von der K 8 wurden in der Ursprungsversion nur sechs Exemplare gebaut, da mangelnde Querruderwirkungfestgestellt wurde. In der Nachfolgeversion K 8 B wurden größere Querruder, eine Federtrimmung (ab November 1958 wahlweise Flettnertrimmung) und ein Schiebefenster im Haubenrahmen integriert. Die letzte Version war die C-Baureihe ab 1974. Hauptmerkmale waren ein verbessertes Cockpit, ein größeres – vor dem Schwerpunkt angeordnetes – Rad mit 380 mm Durchmesser, eine verkürzte Kufe und großflächigere Leitwerke. Nach etwa zehn Exemplaren der K 8 C stellte Schleicher deren Produktion zugunsten der wesentlich leistungsfähigeren ASK 18 ein.

Von allen K 8 Baureihen wurden bis zur Einstellung der Produktion im Jahr 1976 bei Schleicher 875 und in Lizenz bei Schempp-Hirth und auch im Amateurbau weitere 337 Exemplare, insgesamt also 1.212 Stück gefertigt.[1] Derzeit befinden sich in Deutschland noch ca. 380 Exemplare im Einsatz.

Ein Exemplar davon, die K 8B des Herforder Vereins für Luftfahrt mit der Kennung D-5727, wurde am 21. Mai 2011 als bewegliches, technisches Kulturgut unterDenkmalschutz gestellt. Die 50-jährige „alte Dame“ baute der Herforder Verein für Luftfahrt selbst, sie wurde 1961 eingeflogen und befindet sich seitdem ununterbrochen im Flugbetrieb des Vereins.[2][3]

Konstruktion:

Die K 8 ist ein Schulterdecker mit Flügeln in Rippenbauweise, die um die Profilnase mit Sperrholz beplankt sind. Der Rumpf ist eine stoffbespannte Stahlrohrkonstruktion. Das Fahrwerk besteht aus einem im Bereich des Schwerpunktes angebrachten Hauptrad mit davorliegender Kufe und einem Metallsporn am Heck. Das Hauptrad verfügt über eine an den Bremsklappenhebel gekoppelte Bremse, zusätzlich kann durch Drücken des Knüppels beim Ausrollen die Kufe auf den Boden gedrückt und so eine zusätzliche Bremswirkung erzielt werden.[4] Die großen Bremsklappen fahren nach oben und unten aus den Tragflächen aus.

Ursprünglich verfügte die K 8 nur über eine sehr kleine, nur zum Teil verglaste, aufsteckbare Cockpithaube. In späteren Versionen wurde eine größere, vollverglaste, auch als Schweizer Haube bezeichnete Klapphaube verwendet.

Gegenwart:

Die K 8 ist ein äußerst leichtes Flugzeug und wird heute noch immer in der Anfängerschulung eingesetzt. Insbesondere Schüler, die ihre Segelflugausbildung auf einem Doppelsitzer wie der ASK 13 begonnen haben, werden nach den ersten Alleinflügen mit der K 8 als erstem einsitzigem Flugzeug losgeschickt. Die K 8 ist ein unkompliziertes und robustes Flugzeug, wie die meisten vom Konstrukteur Kaiser entwickelten Flugzeugtypen, und verträgt auch härtere Landungen.

Durch das geringe Gewicht steigt die K 8 auch noch bei kleinsten Steigwerten und ist in schwachen Wetterlagen selbst modernen Kunststoffsegelflugzeugen überlegen. Die Streckenflugeigenschaften dagegen sind recht bescheiden.

Der Umstieg von zweisitzigen Schulungsflugzeugen wie der Ka 2 oder der ASK 13 auf die K 8 ist einfach, obwohl sie viel wendiger ist. Bemerkenswert ist auch die niedrige Abrissgeschwindigkeit von 55 km/h.

Technische Daten:

Kenngröße K 8B[1][4] K 8B/Stihl[5] K 8B/KM 48[6]
Besatzung 1
Passagiere 0
Länge 7 m
Höhe 1,58 m
Spannweite 15 m
Flügelfläche 14,15 m²
Flügelstreckung 15,9
Flügelprofil (innen/außen) Gö 533/Gö 532
max. Flächenbelastung 21,9 kg/m² N/A
Gleitzahl 25 N/A
Leermasse ca. 190 kg N/A
max. Startmasse 310 kg
Höchstzulässiges Lastvielfaches + 4/-2 g N/A
Höchstgeschwindigkeit (ruhiges Wetter) 190 km/h 140 km/h 150 km/h
Höchstgeschwindigkeit (böiges Wetter) 130 km/h
Höchstgeschwindigkeit (Flugzeugschlepp) 130 km/h
Höchstgeschwindigkeit (Windenstart) 100 km/h
Geringstes Sinken bei 62 km/h N/A
Bestes Gleiten bei 75 km/h N/A
Mindestgeschwindigkeit 55 km/h N/A
Überziehgeschwindigkeit 52 km/h N/A
Triebwerke ohne Stihl SK 120 FL
oder SK 120/137 FL
Fichtel & Sachs KM 48

Quelle: Wikipedia